Seit 1980 gibt es in Mexiko einen riesigen „Bürgerkrieg“, bei dem 2010 schon über 8.100 Menschen ums Leben kamen. Seit 2006 starben schon 27.000 Menschen unter ihnen Zivilisten, Polizisten, Soldaten. Acht Neuntel der Toten sollen aber Drogendealer seien. Wieso bloß so viele Dealer, wenn es ein Bürgerkrieg ist? Ganz einfach weil es ein Drogenkrieg ist! Die Drogendealergangs kämpfen um Schmuggelwege in die USA, wo sie zahlreiche Abnehmer finden. In manchen Kartellen (Provinzen) toben besonders heftige Kämpfe. Am schlimmsten sind die Kämpfe in der der Staat Ciudad Juraez an der mexikanischen Grenze, weil diese strategische Stadt von zwei (Sinaloa und Juarez) Kartellen umkämpft wird. Ein Viertel aller Opfer kommt von hier. Bis Präsident Calderon 2006 an die Macht kam war Mexiko gegen die stark und modern bewaffneten Gangs machtlos. Calderon sagte den Kampf an und schickte 40.000 Soldaten und 5.000 Polizisten in den „Krieg“.
Zu Wasser, im Lande und in der Luft werden aus Mexiko Drogen und illegale Einwanderer in die USA geschmuggelt, jeden Tag eine so große Menge, dass der US-Grenzschutz keine Kontrolle darüber hat.
Auf den Straßen überqueren jeden Tag tausende Autos und Lastwagen die Grenze, sodass nur ein kleiner Teil davon kontrolliert werden kann. Auf dem Luftweg fliegen Passagierflugzeuge, Privatjets und Sportflugzeuge, in denen die Schmuggler es schaffen, Drogen oder Personen zu verstecken. Auf dem Seeweg fahren zahlreiche Schiffe, auf denen sich Drogen verstecken lassen, wie in Containern oder Mannschaftsräumen. Wenn die Schmuggler einer Gang viele Drogen verkauft haben, gehen sie zu einem Waffenhändler um Waffen für ihre Gang zu kaufen. Durch das viel zu lasche Waffengesetz der USA lassen sich die Waffen ohne Waffenschein kaufen und transportieren. So versorgen sie ihre Truppen, die immer auf neue Ausrüstung warten. Der US-Grenzschutz findet manchmal in Fahrzeugen Dutzende Waffen, die sichergestellt werden. Die Schmuggler kommen oft durch, denn 87 % der 2009 verkauften Waffen in den USA wurden nach Mexiko verkauft. Mehrere große Coups sind den Grenzschützern gelungen. So wurden schon mehrere Bosse festgenommen. In mehreren Lastwagen wurden im Oktober 105 — 134 Tonnen (!) Marihuana für den US-Schwarzmarkt im Verkaufswert von über einer Milliarde (1.000.000.000) Dollar sichergestellt. Doch das schüchtert die Gangster nicht ein, sie drohen sogar mit Verstärkung der Kämpfe, wenn die Soldaten nicht abziehen. So ist der Kampf in Mexiko genau so aussichtslos wie in Afghanistan. Präsident Calderon will für 200 Millionen den „Eingriffsplan Juarez“ verwirklichen, wobei er Krimminalität mit Schulbildung, Gesundheit (Krankenhäuser, Ärzte) und Sozialarbeit bekämpfen will.
Fazit: Wenn Mexiko trotz Militärhilfe der USA, die durch Hubschrauber besteht, nicht die Kartelle bekämpfen kann, sterben noch zehntausende Menschen und Mexiko wird zu einem ernsten Krisengebiet wie der Gaza-Streifen oder Afghanistan. Dann kämpfen bald mehrere Armeen unterschiedlichster Länder gegen die Kartelle, was noch mehr Tote bedeutet. Die Gangs sind momentan nicht einzudämmen, sodass der Konflikt noch zu einem Bürgerkrieg und dann zum zweiten Afghanistan wird.