T‑Shirts, Pullover usw. werden bei H&M von Kindern hergestellt. In Usbekistan pflücken Kinder die Baumwolle, aus der die Kleidungsstücke von H&M hergestellt werden. Die jüngsten Kinder sind erst sieben Jahre alt. Laut der Initiative „Aktiv gegen Kinderarbeit“ arbeiten 450.000 Kinder im Herbst auf den Baumwollfeldern. Doch sie machen dies nicht freiwillig, sondern weil die Besitzer der Baumwollfelder kostengünstige Hilfe bei der Arbeit brauchen. H&M lässt einen Großteil seiner Kleidung in Bangladesch herstellen und zwei der dortigen Nähereien kaufen die Baumwolle in Usbekistan.
In einem ARD-Check untersuchten Journalisten H&M. Sie überprüften den Modekonzern in den Kategorien „Preis“, „Qualität“, „Trendfaktor“ und „Fairness“. Es begann sehr witzig. Vier Mädchen stürmten H&M und wollten trendige, qualitativ hochwertige und trotzdem preiswerte Klamotten kaufen.
Doch als die Reporter der ARD heimlich vier Nähereien in Bangladesch untersuchten, stellten sie fest, dass die Arbeitsbedingungen unfair sind. Hinzu kamen weitere Probleme: Der Mindestlohn ist zwar legal, aber nicht menschenwürdig und viel zu niedrig, meldete die ARD.
Katarina Kempe, Pressesprecherin von H&M, sagte gegenüber dem „Stern“, dass eine der beiden oben genannten Nähereien für H&M arbeite, doch H&M dulde keine Kinderarbeit. Alle Nähereien müssten einem Verhaltenskodex zustimmen, der auf den UN-Konventionen für Kinderrechte, Arbeitsbedingungen und Arbeitsrechte basiere.
Außerdem seien etwa 60 Mitarbeiter weltweit unterwegs, um zu kontrollieren, ob der Verhaltenskodex eingehalten werde. Doch selbst H&M wird von anderen beliefert. Von der Baumwollplantage gehen die Baumwollfasern zur Spinnerei, dann in die Weberei und erst von dort kommt die Ware in die Fabrik. Der Einfluss von H&M reiche aber nur bis zu den eigenen Lieferanten, gesteht Kempe. Sie sagt auch, sie hätten mit den Baumwollplantagen selbst keine Geschäftsbeziehungen.
Ich glaube, dass die Kleidung von H&M aus Baumwolle hergestellt wird, die Kinder auf Baumwollfeldern in Usbekistan pflücken.
Doch die Überprüfung, ob die H&M‑Nähereien von Kindern gepflückte Baumwolle nutzen, ist schwer. Die Lieferkette der Unternehemen vollständig zu kontrollieren, ist nicht möglich.