Am 11.11.2012 war es soweit: Laternen werden von fröhliche Kinder gehalten, die zusammen mit ihren Eltern durch dunkle Straßen gehen. Ein weißes Pferd, darauf sitzt St. Martin. Was hat es eigentlich mit der Legende von St. Martin auf sich?
Der römische Kaiser Konstantin I hatte befohlen, dass alle Söhne von Berufssoldaten in der römischen Armee dienen sollten. Also wurde auch Martin im Alter von 15 Jahren im Jahre 331 n. Christus ein Soldat. Er war Sohn eines römischen Offiziers. Martin war ein sehr bescheidener, junger Mann mit einem großen Herz. Obwohl er erst mit 18 Jahren getauft wurde, lebte und handelte er wie ein Christ. Seine Kameraden schätzten ihn wegen seiner Geduld und Nächstenliebe.
Nachdem der alte Bischof von Tours gestorben war, wollten alle, die Martin kannten, dass er im Jahre 371 der nächste Bischof wird. Aber das wollte Martin nicht — er fühlte sich für dieses Amt nicht würdig genug. Außerdem gefiel ihm der ganze Prunk rund um die Bischofswürde nicht. Er wollte nicht in einem Palast leben, edle Gewänder, Ringe und Ketten tragen. Dennoch fanden Martins Freunde, dass er lieber ein Mönch werden sollte, anstatt Soldat zu bleiben, weil er immer den Armen und Kranken half.
Drei Jahre später ritt Martin mit seinem Schimmel auf das Stadttor zu, als ihm ein armer Bettler begegnete. Er war nicht bekleidet und bettelte alle Leute an, die an ihm vorbeigingen. Doch keiner der Leute half ihm. Sie schauten ihn noch nicht einmal an! Sie beachteten ihn einfach nicht! Martin aber hatte gesehen, dass er die Leute anbettelte und er verspürte Mitgefühl. Also ritt Martin mit seinem Pferd zu diesem armen Mann hin. Da fiel Martin ein, dass er einen roten Umhang anhatte, doch dieser Umhang war Eigentum des römischen Kaisers. Aber er zögerte nicht lange: Er nahm sein Schwert, zog den Umhang aus und teilte ihn in der Mitte. Er gab die zweite Hälfte dem armen Bettler. Der Bettler war sehr dankbar und hing sich den Mantel um.
St. Martin zeigt uns, wie wichtig es ist, dass man teilt und Mitgefühl für Andere empfindet.