Letztes Jahr um diese Zeit trudelten auf unserer Website regelmäßig Berichte aus den Vereinigten Staaten ein: Niklas berichtete aus Moorhead, wir waren begeistert.
Meine Idee: Während meines letzten halben Jahres an dieser Schule darüber zu berichten, wie es ist, Ursulinenschülerin zu sein. Was macht uns besonders? Oder auch nicht besonders? Ich werde versuchen, eine Ansammlung von Ausschnitten zu schaffen, die vielleicht genau davon einen Eindruck geben können.
Beginnen wir an einem gewöhnlichen Schultag. Erste Stunde, Gottesdienst. Eigentlich sind wir nach Jahrgangsstufen unterteilt, aber heute haben sich überraschenderweise sowohl Ober- als auch Unterstufe in der Klosterkirche eingefunden- zumindest der katholische Teil der Schüler. Herr Kämpf, unser Kaplan, ist verständlicherweise etwas überrascht angesicht lauter 5- und 6- Klässler, die sich in den Bänken tummeln. Eigentlich wollte er heute mit uns über Beziehungen reden, da muss wohl ein bisschen improvisiert werden. Was interessant ist: Man ist es als Oberstufenschüler gar nicht mehr gewöhnt, „die Kleinen“ überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Wir bevorzugen es, uns in der wunderschönen Mühle oder in der Cafeteria zu verschanzen. Manchmal fühlt man sich dann, wenn man zum Beispiel durch den engen verwinkelten Gang im Kloster geht und plötzlich fast von kreischenden 12-jährigen umgeworfen wird, ziemlich alt.
Ein anderer Tag. Allerdings nicht irgendeiner, nein, der Tag! Der langersehnte Spendenlauf findet statt. Eine Gelegenheit, mal die ganze Schule auf den Beinen zu sehen, Frau Anders und Herrn Dietrichkeit beim Sackhüpfen zuzuschauen, die Jungen zu bewundern, die scheinbar einen riesen Gefallen daran finden, 2 Stunden non-stop zu sprinten und dann immer noch nicht müde auszusehen.
Eine bunte Mischung. Mädchen, die es verstehen, auch in Jogginghose chic auszusehen, Lehrer in Fjällräven Jacken, eifrige Stempelsammler und natürlich die, die eigentlich überhaupt keine Lust haben. Alle gehören irgendwie dazu.