Amerika hat gewählt: Barack Obama wird auch für die nächsten vier Jahre Stellung im Weißen Haus beziehen und als einer der wichtigsten Menschen der Welt die USA regieren.
Ein paar Tage sind nach der Wahl am vergangenen Dienstag verstrichen und wir schauen zurück – auf Feiernde und Trauernde, auf Erfolg und Niederlage.
Es hätte eine sehr knappe Wahl werden sollen, so wurde spekuliert. Letztendlich konnte sich Obama jedoch einen sicheren Vorsprung von 303 zu 206 Wahlmännern sichern und gewann das Rennen gegen den Republikaner Mitt Romney. Dieser wies bis zuletzt eine eigene Niederlage zurück und vertraute auf die sogenannten „Swing States“, darunter auch Ohio, dessen er sich sicher glaubte. Doch eines unterschied die Wahl von vielen davor: Es gelang zwar keinen der beiden Kandidaten „alt eingesessene“ Staaten wie Texas oder Kalifornien dem Anderen abzugewinnen doch war es Obama, der es schaffte, Gruppen wie die weibliche und Latino-Bevölkerung als auch Senioren für sich zu gewinnen. Diese machten einen enormen Unterschied aus und verschafften ihm in Staaten wie Florida und New Mexico weitere Wählerstimmen.
In den USA wählen die Bürger nicht direkt den Präsidenten, sondern sogenannte Wahlmänner, die dann wiederum den Präsidenten wählen. Dieses Wahlsystem ist allerdings sehr umstritten, da auf diese Weise die Stimmen der Wähler unterschiedlich stark ins Gewicht fallen können. 200o führte das sogar dazu, dass der Kandidat mit insgesamt weniger Wählstimmen Präsident wurde. Bei der gestrigen Wahl ist glücklicherweise ganz klar, dass die Amerikaner sich größtenteils dazu entschieden haben, Obama noch eine Chance zu geben, obwohl er einige Ziele und Wahlversprechen nicht eingehalten hatte. Eine klare Wahl und der Vertrauensbeweis der Bevölkerung wird dem Präsidenten hoffentlich dabei helfen, diese Ziele in den nächsten vier Jahren zu erreichen. In einer 20-minütigen Rede in der vergangenen Dienstagnacht rief er beide Parteien auf, an einem Strang zu ziehen und somit das Beste für die Amerikaner zu erlangen.
Erleichterung, Schadenfreude und Trauer
Romney hatte mit seiner umstrittenen Frauen-Politik für Diskussion gesorgt. Er und sein Vize-Kandidat stießen mit radikalen Thesen zu Schwangerschaftsabbrüchen und der Absicht, den Geldhahn für die Familienplanungseinrichtung „Planned Parenthood“ zuzudrehen, vor allem auf europäischer Ebene auf Unverständnis. Die Republikaner, die ihre konservartive Art zur Marke gemacht haben, konnten außerdem weder bei Afroamerikanern noch bei Studenten Erfolge erzielen und fuhren so Verluste ein. Analytiker, die auch schon vor der Wahl das Geschehen verfolgt haben, sehen eine Identitätskrise kommen und mahnen die Republican Party, „Soul searching“ zu betreiben – sich selbst also zu finden.
Während manche die Niederlage Romneys bedauern gibt es auch solche, die sich über eben diese lustig machen und die Momente nach der Wahl in einem anderen Licht zeigen: So gibt es im Internet einen Tumblog „White People Mourning Romney“, der die verzweifelten Gesichter und Reaktionen von Romney-Anhängern zeigt. Romney selbst hat sich nach der Wahl selbst noch zu keinem Interview bereitgestellt, lediglich offengelegt, dass er nicht erneut als Präsidentschaftskandidat antreten werde.
In einem Video sieht man nun einen sehr emotionalen Barack Obama, der während er sich bei seinem Team und Wahlkampfhelfern bedankt, auch schon mal eine Träne vergießt. Dazu sagen wir: Echte Tränen zeigen eben nur richtige Männer und hoffen auf vier erfolgreiche Jahre im Amt!
http://www.youtube.com/watch?v=6pB6vqb2fnY