Das Gilles de la Tourette-Syndrom, auch Ticstörungen genannt, ist ein Syndrom, bei dem unwillkürlich Bewegungen, Zuckungen oder Geräsche entstehen. Dabei ist gerade für Schüler das Problem, dass sie gemobbt oder sozial ausgegrenzt werden. Das Syndrom ist nach Georges Gilles de la Tourette benannt. Meistens treten die Tics zum ersten Mal im Alter von sieben oder acht Jahren auf.
Das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus aus Dresden stellt der Redaktion das Schicksal der beiden Jungen Rico und Lukas vor.
Rico und Lukas sind beide 14 Jahre alt und besuchen beide ein Gymnasium. Beide leiden unter dem Tourret-Syndrom. Ihre schulischen Leistungen befinden sich im Einer- und Zweierbereich und sie haben viele Hobbys.
Rico leidet unter eine Art lauten Schluckauf, tippt oft mit dem Fuß auf den Boden auf und zwinkert mit den Augen. Seine Tics treten meistens auf, wenn er angespannt oder aufgeregt ist, aber auch wenn er sich beobachet fühlt. Bei Lukas treten Tics eher selten auf, aber dennoch hat er manchmal leichte Zuckungen im Gesicht. Besonders für Außenstehende ist es schwierig zu verstehen, dass jemand mit einem Tourette-Syndrom nicht absichtlich stören will, da er seine Tics in den meisten Fällen nicht steuern kann.
Das Syndrom trat bei beiden zum ersten Mal auf, als sie die erste Klasse der Grundschule besuchten. Allerdings tritt im Durschnitt das Tourette-Syndrom erst mit sieben oder acht Jahren auf.
Nach einer Diagnose stand für die beiden fest, dass sie das Tourette-Syndrom haben. Bei ihnen funktionieren im Gehirn Abläufe anders als bei denen, die nicht unter dem Syndrom leiden. Dadurch kommt es zu unkontrollierten Lauten und Bewegungen. Das ist oft mit anderen Krankheiten wie dem Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS, verbunden.
Um die Tics zu vermindern, bekommen Rico und Lukas Medikamente. Allerdings verschwinden dadurch die Tics nicht.
Dies bedeutet aber nicht, dass sie weniger schlau sind als andere. Meistens ist sogar das Gegenteil der Fall. Viele Jugendliche mit dem Syndrom sind schlau, teilweise sogar überdurchschnittlich schlau. Viele besitzen auch besondere Talente, zum Beispiel im künstlerischen Bereich.
Trotzdem werden sie oft ausgegrenzt. Rico und Lukas werden an ihrer Schule von Lehrern und Schülern respektiert und unterstützt. Leider ist dies in Deutschland eher noch eine Ausnahme als selbstverständlich.