Gier – das ewige Verlangen nach mehr. Ein unstillbares Verlangen. Ein Verlangen, gegen das man sich kaum wehren kann. Das ist Gier, nichts weiter als ein Verlangen. Doch kompensiert man mit dieser Gier nicht nur die mögliche Angst?
Die Natur des Menschen ist von Geburt an gierig. Der Mensch strebt stets danach, besser zu sein, als die Anderen. Auch das ist eine Art der Gier – eine, die wir alle kennen. Wenn wir in uns gehen, entdecken wir Winkel von uns, die nicht unbedingt erwünscht sind. Dennoch hat jeder schon einmal gedacht, dass er gerne besser wäre, als ein Anderer. Ob es hierbei nun um Aussehen geht, um Noten oder um Erfolge ist im Prinzip nicht wichtig.
Fakt ist also, dass wir von Natur aus gierig sind. Doch was dagegen tun? Natürlich sollte man einem Anderen etwas gönnen. Die Meisten werden so erzogen, dass sie lernen zu teilen. Dennoch wünscht man sich oft mehr, bessere Dinge als sie zu haben. Das fängt schon im Kindesalter an. Wer war nicht schon einmal eifersüchtig auf die beste Freundin oder den besten Freund aus Grundschulzeiten, weil derjenige das neuste Spielzeug hatte?
Wir sind gierig nach mehr und sollten trotzdem lernen, Anderen etwas zu gönnen und auch zu teilen. Das ist schwer, wenn für die Meisten nicht beinahe unmöglich. Undenkbar, sich für einen Klassenkameraden zu freuen, der eine 1 in der Klassenarbeit geschrieben hat, während die eigenen Leistung im unteren Bereich dümpelt.
Gerade jetzt, in der Weihnachtszeit, sollte man darüber nachdenken, sich für Andere zu freuen, oder ihnen etwas zu schenken. Viele sind sogar zu gierig, um viel Geld oder Zeit für die Geschenke zu opfern, die man den Freunden machen will. Trotz allem sollte man über seinen eigenen Schatten springen.
Anderen etwas zu gönnen, ihnen eine Freude zu machen oder sie für bessere Leistungen zu loben, kann einem selbst sehr gut tun: Man empfindet Glück, wenn man die innere Gier überwindet, doch dazu muss man erst bereit sein. Wenn man also gut darüber nachdenkt, bemerkt man also, dass es sich lohnt, auch Anderen ihre Erfolge zu lassen und nicht immer der oder die Beste sein zu wollen. Man kann nicht immer alles haben im Leben, auch, wenn eben die Gier dazu antreibt.
Kommen wir damit zu folgendem Entschluss: Mit Anderen zu teilen, Anderen etwas zu schenken oder Anderen etwas zu gönnen mag manchmal schwer sein, doch es macht glücklich, also lohnt es sich, seine Gier zu überwinden und nicht nur auf sich selbst und den eigenen Erfolg und Wohlstand fixiert zu sein.
Und seien wir ehrlich: Ist Glück nicht um einiges besser, als Gier?