Die Krise in der Ukraine ist zurzeit Thema Nummer eins in der deutschen Außenpolitik. Es vergeht kein Tag ohne neue Meldungen aus dem Krisengebiet. Ebenso zahlreich wie die Neuigkeiten sind auch die Meinungen zu dem Thema.
Deshalb wurde am 18. November im Treffpunkt der Ursulinenschule eine Podiumsdiskussion veranstaltet, in der über den Ukrainekonflikt diskutiert werden sollte.
Die Schüler der Jahrgangstufe 12 und 13 und andere Interessierte erschienen im Treffpunkt und wurden mit einem fast einstündigen „Impulsreferat“ beglückt. Dies sollte einen knappen Überblick über die Hintergründe des Konflikts verschaffen, bestand jedoch nur aus Statistiken. Über die Auslegung von kurz und knapp lässt sich streiten. Ebenso über die Aussagekraft von Meinungsumfragen, die Professor Hellman in seinem Vortrag umfassend vorstellte. Professor Hellmann lehrt Sicherheitspolitik an der Goethe-Universität Frankfurt.
Nun wurde von der Moderatorin Ulrike Merten, Präsidentin der Gesellschaft für Sicherheitspolitik e. V, zum nächsten Programmpunkt übergeleitet. Sie eröffnete die Podiumsdiskussion mit einer Frage an Bernd Siebert, Bundestagsabgeordneter der CDU und langjähriges Mitglied des Verteidigungsausschusses. Siebert ging in seiner Einschätzung der Lage besonders auf die langjährige deutsch-russische Beziehung ein. Man habe Russland nach Ende des Kalten Krieges zu sehr als Verlierer behandelt und dabei die „Sehnsucht“ Russlands, wieder eine Großmacht zu werden, nicht erkannt. Auch der Bundestagsabgeordnete Dr. Edgar Franke (SPD) begann mit seinen Erläuterungen beim Kalten Krieg und ging auf die Fehler in der Außenpolitik ein.
Nun hätten Johannes und Gregor Kreuzer, Schüler der Q3, die Gelegenheit gehabt ihre Einschätzung des Ukrainekonflikts zu präsentieren. Ihr sorgfältig vorbereiteter Beitrag wurde jedoch von der Moderatorin unfreundlich unterbrochen. Auch auf die Bitte hin, noch einen Satz sagen zu dürfen, wurden sie von der Moderatorin auf den Zeitdruck und die anschließende Fragerunde verwiesen.
Nun forderte sie das Publikum auf Fragen zu stellen. Allerdings kam bereits nach einer Frage die Aufforderung, Johannes und Gregor ihren Redebeitrag beenden zu lassen. Widerwillig wurde ihnen weitere Redezeit gewährt, kurz danach aber wieder unterbrochen. Als es erneut die Möglichkeit gab Fragen zu stellen, meldete sich eine Schülerin mit den Worten: „Ich wollte eigentlich wissen, was Johannes sagen wollte „, was vom Publikum mit Applaus quittiert wurde.
Man merkte deutlich, dass die Moderatorin beleidigt war. Mit den Worten „dann lassen wir dem Schicksal seinen Lauf“ übergab sie Johannes und Gregor erneut das Wort.
Das Verhalten der Moderatorin lässt sich nur dadurch erklären, dass die Schüler scheinbar nicht als gleichberechtigte Diskussionspartner angesehen wurden. Sie waren eher ein Anhang der Diskussion. So endete eine Podiumsdiskussion, in der nicht diskutiert werden durfte.
von Sofie Minkel (Q3), Lisa Neumann (Q3), Max Grede (Q1)