Auf der Welt gibt es viele verschiedene Religionen mit unterschiedlichen Auffassungen. Sie haben alle eine andere Vorstellung von der Welt, halten sich an verschiedene Werte und Normen. Folglich passiert es oft, dass sich die Religionen über das Leben in der Gesellschaft uneinig sind und es zu Ausgrenzungen und Diskriminierungen untereinander kommt. Das liegt teilweise daran, dass nur die wenigsten Menschen es darauf anlegen, mit Mitgliedern anderer Religionen darüber zu diskutieren, welche Religion die „richtigen“ Ansichten hat oder sich von ihnen belehren oder gar bekehren zu lassen. Für viele wiederum kommt es nicht infrage, sich auch mit den Ansichten anderer Religionen zu beschäftigen, weil sie so sehr von ihrer eigenen überzeugt sind bzw. sein wollen. Deshalb fällt es ihnen schwer, diese zu aktzeptieren und schließen deren Anhänger einfach aus, um sich nicht auf mögliche Diskussionen mit ihnen einlassen zu müssen. Das ist für mich verständlich, doch ich finde, man darf anderen Religionen gegenüber nicht voreingenommen sein. Natürlich will sich niemand von anderen sagen lassen, was man glauben oder nicht glauben soll, aber man sollte sich trotzdem mit den verschiedenen Glaubensarten beschäftigen, bevor man sich eine Meinung dazu bildet. Außerdem ist das noch lange kein Grund, die Anhänger auszuschließen.
Allerdings finden im Alltag meistens grundlose Ausgrenzungen statt. Die Menschen werden einfach nur ausgeschlossen, weil sie anders sind. Denn manchmal kommen diese Menschen nämlich auch aus ganz anderen Kulturkreisen und somit fällt anhand ihres Verhaltens oder Aussehens schnell auf, dass ihr Glaube nicht ganz mit dem eigenen übereinstimmt und legen schnelle Vorurteile fest. Diejenigen, die ihre Mitmenschen so behandeln, machen dies jedoch meistens nur, wenn sie in der deutlichen Überzahl sind und niemand eine Chance hat, sich zu wehren oder gegen sie vorzugehen. Der Anlass für solche Taten sind in der Regel einfach nur die Freude am Leid anderer, wie es meistens bei Diskriminierungen aller Art der Fall ist. Die Täter denken sich oftmals gar nichts dabei und haben am nächsten Tag schon wieder vergessen, was sie am Tag zuvor anderen an den Kopf geworfen haben oder mit ihnen angestellt haben. Ihnen ist nicht bewusst, was das mit denjenigen anstellt.
Ausgrenzung ist einer der Gründe, warum sich viele Menschen, die einer bestimmten Religion angehören, sich manchmal unter Leuten mit anderer Religionszugehörigkeit nicht wohlfühlen. Sie haben Angst, dass sie belächelt werden könnten, dass man heimlich über sie tuschelt oder dass sie eben ausgegrenzt werden. Darum schließen sie sich lieber mit Anhängern ihrer Religion zusammen und geben sich mit ihnen ab. Damit schließen sie sich auch schnell selber aus der Gesellschaft mit den Andersgläubigen aus. Besonders für Jugendliche sind diese Folgen der Ausgrenzung natürlich fatal.
In der Öffentlichkeit oder Politk ist Ausgrenzung auch ein heikles Thema: Ihnen ist das Problem der Intoleranz und die fehlende Integration von vielen Andersgläubigen durchaus bewusst. Es gibt viele Projekte, bei denen insbesondere die Jugendlichen lernen sollen, einander zu respektieren und Ausgrenzungen und Diskriminierungen zu vermeiden. Diese funktionieren teilweise auch, allerdings könnte man meiner Meinung nach solche Maßnahmen noch viel mehr fördern.
Ich finde es sehr wichtig, dass man mehr auf dieses Thema eingeht und versucht, die Menschen dazu zu bewegen, einander offener zu begegnen. Denn ich halte es für notwendig, dass wir uns alle gegenseitig respektieren, egal welcher Religion wir angehören. Schließlich sind wir doch alle ein Teil der Gesellschaft,
doch sobald ein Teil fehlt — etwa, weil wir es ausschließen -
sind wir nicht komplett!
Beitragsbild: „Security“ von Josh Kenzer lizensiert unter (CC BY-NC-SA 2.0)