Ist Arbeit wirklich nur aus finanziellen Gründen wichtig? Ist Geld das einzige, was fehlt, wenn die Arbeit wegfällt? Um diese Fragen zu beantworten, muss man sich eigentlich nur diejenigen anschauen, die ihre Arbeit bereits verloren haben. Einigen von ihnen, vor allem Alleinstehenden, fehlt der soziale Kontakt, ihr Ansehen sinkt bei ihren Mitmenschen. Genauso geht ihnen der geregelte Tagesablauf verloren. Diese Konflikte sind manchmal sogar noch schwieger zu bewältigen als das eigentliche Hauptproblem, nämlich das fehlende Geld. Allerdings hat Deutschland ein sehr gutes Sozialsystem für seine Bürger. Denn jeder Arbeitnehmer, der länger als sechs Monate sozialversicherungspflichtig beschäftigt war, bekommt, sobald er sich bei der Bundesagentur für Arbeit arbeitslos gemeldet hat, das sogenannte Arbeitslosengeld 1 von der Arbeitslosenversicherung ausgezahlt. Wenn der Arbeitslose nach einem Jahr immer noch keine Arbeitstelle gefunden hat oder die Voraussetzungen für Arbeitslosengeld 1 nicht erfüllt, wird ihm das Arbeitslosengeld 2, auch Hartz 4 genannt, in Höhe des Existensminimums ausgezahlt. Leider sind viele, die einmal das ALG 2 beziehen, auch sehr lange darauf angewiesen. Obwohl sich etwa 95 % aller Arbeitslosen darum bemühen, wieder eine neue Arbeitsstelle zu finden, schaffen es manche von ihnen, vor allem ältere Leute, nicht zurück ins Berufsleben.
Natürlich geht dieses Problem aber auch nicht spurlos an den Angehörigen oder Freunden des Betroffenen vorbei. Besonders die Familie steht nicht nur vor der Harausforderung, mit weniger Geld auszukommen, sondern versucht auch das Familienmitglied — so gut es geht — zu unterstützen. Aber es ist alles andere als einfach, denjenigen aus diesem Loch wieder herauszuholen. Denn dieser fühlt sich unwichtig und unnützlich, beinahe überflüssig. Umso wichtiger ist es, dass seine Familie ihm klarmacht, dass sie alle hinter ihm stehen. Denn Selbstvertrauen braucht man in dieser Situation auf alle Fälle, um möglichst schnell wieder in eine neue Stelle zu finden.
Arbeit ist aber natürlich nicht nur für die Arbeitnehmer wichtig, sondern für die gesamte heutige Gesellschaft. Das ist ja auch der ursprüngliche Grund, warum die Arbeit in der Form überhaupt erst entstanden ist. Anfangs waren die Menschen Selbstversorger, sie haben also alles selber gebaut, was sie zum Überleben brauchten. Mit der Zeit hat sich die Gesellschaft aber natürlich weiterentwickelt, somit sind auch die Aufgaben vielfältiger geworden. Um diese Aufgaben zu verteilen, sind dann schließlich die Berufe entstanden. Ich finde das auch gut so, denn dadurch hat jeder die Möglichkeit einen Beruf auszuwählen, der einem Spaß macht und in dem man begabt ist. Das stelle ich mir viel einfacher vor, als wenn man komplett für sich selbst sorgen müsste.
Somit lässt sich feststellen, dass Arbeit, obwohl sie einem oft nervig und überflüssig vorkommt, auch sehr viele Vorteile mit sich bringt.
Beitragsbild: „Hammer and nails Day 58“ von Anders Illum lizensiert unter (CC BY-NC-ND 2.0)