Magersucht und Bulimie werden leider häufig als identische Krankheiten bezeichnet. Dabei liegen zwischen diesen beiden Essstörungen Welten.
Bei der Magersucht handelt es sich um eine psychische Störung, die seelisch bedingt ist. Die betroffenen hören auf zu essen und betreiben meist intensiven Sport, erbrechen oder nehmen Abführmittel. Die Magersucht erhält den Preis für die höchste Sterberate aller psychischen Erkrankungen. Rund zehn bis 15 % der Betroffenen sterben an Untergewicht. Sie sehen sich selber viel dicker und übergewichtiger, als sie es tatsächlich sind. Man redet von einer Magersucht, wenn das Gewicht unter dem Body-Mass-Index (BMI) von 17,5 liegt. Eine Krankheit in solchen Ausmaßen hat natürlich auch körperliche Folgen:
Herz: Niedriger Blutdruck, verlangsamter Herzschlag, Veränderung bei der Erregung des Herzmuskels und Herzrhythmusstörungen, worauf ein plötzlicher Herztod folgen kann.
Hormone: Geringe Konzentration von Schilddrüsenhormonen, erhöhte Konzentration von Glukokortikoiden, sowie niedrige Konzentration von Geschlechtshormonen, worauf die Unfruchtbarkeit und das Ausbleiben des Brustwachtums bei der Frau eine Folge sind.
Organe: Darmträgigkeit und chronische Übelkeit, Magenkrämpfe, Verstopfung, Blasenschwäche und Nierenversage.
Anders als bei der Magersucht sind Menschen mit Bulimie meist normalgewichtig, sie können jedoch auch über- oder untergewichtig sein. Typisch für diese Krankheit sind Heißhungerattacken, auch Ochsen- oder Stierhunger genannt. Um jedoch die Gewichtzunahme zu vermeiden erbrechen oder hungern die Opfer. Doch auch intensiver Sport, extreme Diäten oder der Missbrauch von Abführ- und Brechmitteln stehen auf der Tagesordnung. Der Zeitraum zwischen verschiedenen Heißhungerattacken kann jedoch auch variieren. Manchmal können mehrere Wochen dazwischen liegen. Es kommt aber auch vor, dass es mehrer Male an einem Tag passiert. 90 — 95% der Bulimie erkrankten sind Frauen. Vorallem die, deren Brufe geringes Körpergewicht verlangen, wie zum Beispiel Fotomodell, Tänzer oder Skispringer, neigen sehr zu dieser Krankheit. Jedoch kann die Krankheit auch entstehen, wenn die betroffene Person schon vorher psychische Probleme hatte oder hat. Dazu zählen zum Beispiel Depressionen oder Minderwertigkeitsgefühle.
Ich persönlich finde es sehr traurig, wenn ich erfahre, dass ein Mädchen oder ein Junge unter einer dieser beiden Krankheiten leidet. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass ein sehr großer Teil vorher Probleme in der Schule, an der Arbeit oder mit seinem Umfeld hatte.