Sophie von der Ohe E1
Welcher Schüler kennt es nicht: Wenn man für die Schule irgendetwas recherchieren muss, lautet die erste Adresse, auf der man nachschaut, meistens Wikipedia. Hier findet man wirklich Artikel zu allen Themen, die man sich vorstellen kann. Doch wie ist diese Enzyklopädie überhaupt entstanden? Und wie genau funktioniert sie?
Wikipedia wurde von dem US-amerikanischen Unternehmer Jimmy Wales entwickelt und im Jannuar 2001 erstmals freigeschaltet. Sein Ziel war es, lexikalkische Einträge in vielen verschiedenen Sprachen für alle zugänglich zu machen. Zuvor hatte Wales zusammen mit dem Philosophen Larry Sanger, mit dem er 2000 die Internetfirma „Bomis“ gegründet hatte, das Onlinelexikon Nupedia — quasi den Vorgänger von Wikipedia — gestartet. Dieses Projekt beruhte jedoch auf dem Peer-Review Verfahren, das einen hohen Qualitätsstandard der Artikel sichern sollte, jedoch auch dazu führte, dass sich die Website nur sehr langsam entwickelte und 2003 schließlich eingestellt wurde.
Wikipedia war zunächst eigentlich nur als Ergänzung zu Nupedia gedacht, da es mit Hilfe der dabei verwendeten Wiki-Software für die Leser möglich war, die Artikel nicht nur zu lesen, sondern auch zu verändern. Allerdings entwickelte sich Wikipedia schnell zu einer der am häufigsten besuchten Websites weltweit. Im Juni 2016 umfasste die Enzyklopädie etwa 39,5 Millionen Artikel in fast 300 Sprachen, die alle von freiwilligen Autoren verfasst wurden.
Auch wenn Wikipedia eine sehr nützliche Quelle zur Recherche ist, in der man leicht nach bestimmten Schlagwörtern suchen und sich schnell einen Überblick zu allen möglichen Themen verschaffen kann, so ist diese Plattform dennoch stets nur mit Vorsicht zu genießen. Denn da wirklich jeder einen Artikel zu jedem Thema schreiben und bearbeiten kann und die Kontrolle über die Richtigkeit und Neutralität der Artikel legidlich bei den anderen Nutzern liegt, gilt Wikipedia nicht gerade als die sicherste Informationsquelle überhaupt. Zwar wird in der Regel von den Autoren für bestimmte Behauptungen ein Beleg gefordert, aber trotzdem kann man nicht davon ausgehen, dass alles, was man bei Wikipedia findet, der Wahrheit entspricht. Auch mit dem Uhrheberrecht wird es manchmal nicht so ernst genommen: Obwohl die sogenannte Wikiquette — die Richtline von Wikipedia — besagt, dass sich alle alle Wikipedia Nutzer unbedingt an das Urheberecht halten müssen, kommt es öfter mal vor, dass die Autoren ihre Texte einfach Wort für Wort von anderen Seiten kopieren oder Bilder ohne freie Lizensierung benutzen. Und die gewählten Administratoren, die für die Einhaltung der Wikiquette verantwortlich sind, sind nicht immer in der Lage, das alles zu überprüfen.
Zudem steht Wikipedia unter anderem wegen der Spendenaufrufe in der Kritik, die regelmäßig von der Wikipedia Foundation gemacht werden. Zwar finanziert Wikipedia sich tatsächlich fast ausschließlich durch diese Spenden und muss von dem Geld z.B. alle Angestellten der Wikimedia — Stiftung (WMF) bezahlen. Jedoch benötigt Wikipedia eigentlich deutlich weniger Geld, als sie vorgeben. Die Sprecherin der WMF meinte, das überschüssige Geld würde als Sicherheit dienen, falls es mal zu Problemen bei der Spendenkampagne kommen sollte. Viele Kritiker sind von diesem Argument allerdings nicht überzeugt.
Ich persönlich halte Wikipedia wirklich für sehr praktisch und würde diese Plattform auf keinen Fall in meinem Alltag missen wollen. Jedoch sollte man sich niemals allein auf die Informationen dort verlassen und gerade, wenn man ausführlicher für ein Thema recherchieren möchte, sollte man sich sichere, am besten auch schriftliche, Quellen suchen.