Sophie von der Ohe E2
Über 150 Jahre lang waren Wölfe in Deutschland ausgerottet. Doch seit 2000 kehren sie wieder in ihre alten Lebensräume zurück und ziehen dort ihren Nachwuchs groß. Für die Naturschützer ist die Rückkehr des Wolfes ein riesiger Erfolg, während viele Landwirte mit den Folgen zu kämpfen haben. Somit ist aus dem Thema Wolf mittlerweile eine in ganz Deutschland verbreitete kontroverse Disskusion entstanden. Aber was genau sagen eigentlich die Befürworter des Wolfes, und was sagen die Wolfsgegner?
Für den Wolf spricht, dass er lange ein fester Bestandteil in deutschen Wäldern war. Mit der Zeit wurde er jedoch in weiten Teilen Eurpas komplett ausgerottet. Erst seit die Wölfe ab 1992 in Deutschland und in der EU gesetzlich geschützt werden, kommen sie wieder hierher zurück. Inzwischen gibt es in fast allen Bundesländern Wolfsrudel. Zudem machen Wölfe Jagd auf Rehe sowie auf Rot — und Schwarzwildbestände, weshalb ihnen auch nachgesagt wird, dass sie entscheidend zur Kontrolle des Ökosystems beitragen. Viele Naturschützer sind deshalb der Überzeugung, dass der Wolf nach Deutschland gehört und nie wieder von hier verschwinden darf. Darum setzen sich Naturschutzorganisationen wie der NABU u.a. dafür ein, dass die Lebensräume der Wolfsrudel gesichert werden.
Gegen den Wolf spricht allerdings, dass er ohne Weiteres Herden- und Nutztiere wie Schafe und Ziegen angreifen und reißen kann. Auch Schutzzäune und Herdenschutztiere können dagegen nicht viel ausrichten. Besonders groß sind die Schäden vor allem in ländlichen Gebieten in Norddeutschland, sodass viele Tierhalter dort sich nicht mehr trauen, ihre Tiere unabesaufichtigt auf Wiesen oder Weiden stehen zu lassen. Auch für Menschen stellt der Wolf eine Bedrohung dar, besonders Waldspaziergänger mit Hunden sollten sich in Acht nehmen. Da der Wolf unter Naturschutz steht, lässt sich nur wenig gegen ihn unternehmen. Immer wieder wird von Fällen berichtet, bei denen sich Wölfe Menschen bis auf wenige Meter angenährt haben und auch bis in Wohngebiete vorgedrungen sind. Zwischen 1950 und 2000 gab es in Europa insgesamt 59 Angriffe von meist tollwütigen Wölfen, bei denen Menschen verletzt wurden. Somit lässt sich die Gefahr, die von den Tieren ausgeht, mittlerweile kaum noch leugnen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit, dass sie grundlos angreifen, eher gering ist.
Meiner Meinung nach sollte die Politik so schnell wie möglich in die Wolfsproblematik eingreifen, da ich persönlich den Schutz des Menschen vor dem Wolf nicht mehr als gewährleistet sehe. Zwar ist die Wolfspopulation im Vergleich zu der anderer Wildtiere nicht besonders hoch, allerdings sind Jäger auch nicht dazu in der Lage, den Bestand zu kontrollieren, da der Wolf bekanntlich unter Artenschutz steht. Hinzu kommt, dass sich die durch Wolfsangriffe verursachten Schäden, die für alle Landwirte und Nutztierhalter entstehen, auf Dauer ebenfalls negativ auf unsere gesamte Wirtschaft auswirken können. Von daher bin ich eindeutig dafür, dass die Abschussfreigabe auf Wölfe unter bestimmten Auflagen genehmigt wird.