In Zeiten eines großen Flüchtlingsstrom stellt man sich manchmal die Frage, stimmt das, was gesagt wird? Sind die meisten Flüchtlinge wirklich vom Balkan? Nehmen die östlichen Mitgliedsstaaten wirklich am wenigsten Flüchtlinge auf, während sie die größten Subventionen bekommen? Oder sind die Argumente von Viktor Orban logisch oder Hetze?
Bis August diesen Jahres sind 412.000 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen, ein Viertel aus Syrien. 85.000 Flüchtlinge kamen vom Westbalkan, sie sind die einzige Flüchtlingsgruppe mit annähernd ausgeglichenen Geschlechteranteilen. Doch der Zuzug der Wirtschaftsflüchtlingen vom Balkan sank in den letzten Wochen. Mehr als 70% der afrikanischen Flüchtlinge sind männlich. Sie sind meistens zwischen 18 und 35 Jahre alt. Zwei Drittel der gestellten Asylanträge kamen von Männern. Mehr als 11 Tausend Kinder kamen ohne Eltern, sie sind sogenannte unbegleitete Flüchtlinge und haben in der Regel gute Chancen in Deutschland zu bleiben.
Da die meisten anderen Länder mit der Registrierung der Flüchtlinge überfordert waren, haben sie die Flüchtlinge einfach ziehen lassen, mit der Ausnahme von Ungarn. Viktor Orban ist somit so ziemlich der einzige, der sich an das Dublin-Abkommen gehalten hat und in dessen Land die Flüchtlinge sich registrieren lassen mussten. Seine Regierung veranlasste den Bau des Grenzzaunes zu Serbien, mit dem Argument, dass durch den Zaun Flüchtlinge zu den Grenzposten müssten, um sich registrieren zu lassen. Somit wäre der Zaun Mittel zum Zweck und Ungarn würde sich an das Dublin-Abkommen halten. Dumm nur, dass Ungarn vor einigen Wochen die Registrierung aufgegeben hat und die Flüchtlinge ziehen lässt. Deutschland hingegen wurde vorgeworfen, sich nicht an das Abkommen zu halten, obwohl Deutschland die Unfähigkeit der anderen Länder ausbaden durfte.
Von Deutschland aus wollen manche Flüchtlinge weiter nach Skandinavien. Schweden betreibt eine tolerante Flüchtlingspolitik. In den schwedischen Städten entwickelt sich eine Ghettoisierung. Nicht nur in den Großstädten Stockholm und Malmö gibt es Viertel, wie zum Beispiel Rosengarden, mit Ausländeranteilen von teils über 80%. Auch Kleinstädte sind betroffen. Natürlich sind auch deutsche Städte von den Flüchtlingsströmen betroffen. In Deutschland haben Bürger viele Vorbehalte gegen Flüchtlinge und wehren sich gegen dagegen. Manche sind einfach nur enttäuscht, weil Flüchtlinge teils mehr Geld bekommen, wie Hartz-IV Empfänger.
Ein extremes Beispiel ist Schwarzenborn mit den höchsten Ausländerteil. Denn sie haben etwa 1500 Einwohner und 500 Flüchtlinge aufgenommen.
Fotograf: Franz Johann Morgenbesser
„Asylanten-auf-Autobahn-1524“ von Franz Johann Morgenbesser lizensiert unter (CC BY-SA 2.0)