Fragen, die sich jeder Mensch im Leben einmal stellen muss. Ganz plötzlich können sie auftauchen diese Fragen, in den unterschiedlichsten Lebenssituationen und ebenso vielseitig fallen die Antworten aus. Beispiele für diese Antworten lieferten die Schülerinnen und Schüler des Kurses „Darstellendes Spiel“ der Jahrgangstufe Q2 unter Leitung von Herrn Baumann. Mit ihrer zum Teil übernommenen, zum Teil selbst erstellten Variante des Romanes „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ von Janne Teller begeisterten sie das Publikum und gaben Denkanstöße, die auch noch nach der Vorstellung Anlass für zahlreiche Diskussionen gaben.
Die Spannug war schon zu Beginn des Stückes deutlich spürbar.
Da sitzen sie, in Reih und Glied, ordentlich ihre Schullektionen aufsagend. Monoton, alle gleich und dann tanzt einer aus der Reihe und unterbricht die Routine mit seiner These „Nichts im Leben hat Bedeutung“. Die Reaktionen der anderen sind Spott und Hohn und dann der Entschluss, diesem Pierre-Anton das Gegenteil zu beweisen. In kurzen Szenen wird gezeigt, was für die einzelnen Schüler Bedeutung hat. Angefangen mit Gegenständen wie einem Kreuz, über Fahigkeiten, wie sportliches Talent, bis hin zum Leben selbst. Und alles wird ihnen genommen, geopfert für den Berg der Bedeutung, der als unwiderrufbarer Beweis ihrer Überzeugung gilt.
Am Ende sind alle Opfer umsonst. Die Sportlerin kann nicht mehr laufen, die Einserschülerin darf nicht mehr lernen, einer ist tot. Und Pierre-Anton? Der sieht einen Haufen Gegenstände, verkauft — und somit wertlos.
nichts eben!
Faszinierend zu verfolgen waren die auf das eigene Leben bezogenen Darstellungsweisen der Schüler. Themen, mit denen sich jeder Jugendliche identifizieren kann und Probleme, mit denen wir zu kämpfen haben. Leistungsdruck, Liebe, Glaube und Zukunft und dahinter der Sinn des eigenen, noch so jungen Lebens. Die schauspielerische Leistung war so gut, dass man manche Mitschüler gar nicht wiedererkannte. Und doch gelang es ihnen, ihre ganz persönliche Note mit einzubringen, jedoch ohne die Handlung zu stören. Ebenso wichtig war der Eindruck des Teamworks, der spätestens bei den gemeinsamen Sprechpassagen jedem klar wurde. Völlig synchron wurden Aussagen vorgetragen und die Wirkung war beeindruckend, nicht nur für die Zuschauer, sondern, wie sich herausstellte, ebenso für die Darsteller selbst. Und es zeigte sich, trotz Zweifel und Ängsten: Wenn es darauf ankommt, gelingt Unmögliches.
Der Applaus zeigte, diese Aufführung war ein voller Erfolg, obwohl die Romanvorlage in den Medien für viel Aufregung sorgte. Doch es sind gerade solche Themen, die in der heutigen Zeit aufgeführt werden müssen, um die Menschen zum Nachdenken anzuregen.
Und so stellt sich am Schluss allen die Frage, was hat denn nun Bedeutung, was bleibt? Die Frage wurde im Stück nicht beantwortet — gibt es überhaupt eine Antwort? Alles neue Fragen, Denkanstöße, die letztendlich jeden einzelnen auffordern, seinen persönlichen Sinn zu finden, auch wenn dieser für andere unsinnig erscheinen mag.
Gratulation an alle Kursteilnehmer und natürlich an Herrn Baumann für einen nachdenklichen und nachhaltigen Abend.