Mit einer demütigen Geste begrüßte Jorge Mario Bergoglio die Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom. Seit gut einer Stunde ist er der Neue, der neue Papst.Es ist ein historischer Moment an diesem 13.März, als Papst Franziskus eine kurze Ansprache hält. Er ist der erste, der sich den Namen Franziskus gibt. Seine Namenswahl begründet er damit, dass der ehemalige Erzbischof von Sao Paulo, kurz nach der Wahl zu ihm gesagt habe, er solle die Armen nicht vergessen.
Inzwischen hat Papst Franziskus viel getan.Er hat mit den Jugendlichen aus aller Welt in Rio beim Weltjugendtag die Messe gefeiert. Er hat gesagt, dass Homosexuelle auch zur Kirche gehören und er hat Pietro Parolin zum neuen Kardinalstaatssäkretär ernannt (das ist der stellvertretende Regierungschef des Vatikanstaates).
Franziskus hat eine fast komplett neue Lebensart, er wohnt immer noch im Gästehaus, weil er die Wohnung im Apostolischen Palast zu groß findet. Er gibt sich volksnah und badet gern in der Menge, bei Audienzen sitzt er nicht hinter Panzerglas, sondern segnet kleine Kinder und zieht z.B.auch mal einen geschenkten Feuerwehrhelm auf.Franziskus zieht nicht die klassischen roten Schuhe an, sondern seine alltäglichen schwarzen. Zudem trägt er noch sein Brustkreuz von früher.
Er ist bescheiden und das faszieniert die Menschen.Im Zeitalter der modernen Medien wirkt er ähnlich wie sein bald heiliger Vorgänger Johannes Paul II. Doch bei Franziskus wirkt dies vitalisierender als bei Johannes Paul, das kann daran liegen, dass in der Kirche und der Kurie aufgeräumt wird. Benedikt war immer der Theologe, den vor seinem Pontifikat jeder Theologiestudent kannte.
Neben dem Missbrauchsskandal klärt die deutsche Bischofskonferenz den Skandal um
Protz-Bischof Tebartz-van-Elst auf, der mittlerweile zurückgetreten ist. Der neue Vorsitzende Reinhard Marx ist ein enger Berater des Papstes.Es gibt also Hoffnung in der „neuen“ katholischen Kirche, dank des Papstes.